Vom 4. bis 8. November 2024 fand eine bedeutende Studienfahrt nach München statt, die vom Förderverein der Paul-Moor-Förderschule organisiert und vom Bundesprogramm "Demokratie Leben" gefördert wurde. An dieser Studienfahrt nahmen 11 Jugendliche teil, die von Julia Scheurer, Lia Ellmer, Matthias Lofi und Lars Kraus sowie unserem Referenten Gerold Lofi begleitet wurden. Das Thema der Fahrt war „Auf den Spuren der Geschwister Scholl - Eine Projektreihe mit einer Fahrt nach München und Dachau“.

Die Woche begann mit einem Kennenlern-Workshop, der den Jugendlichen die Möglichkeit bot, sich untereinander auszutauschen. In diesem Workshop wurden auch die Verhaltensregeln für die Woche besprochen, um ein respektvolles und harmonisches Miteinander zu gewährleisten. Die Jugendlichen wurden ermutigt, offen zu kommunizieren, sich gegenseitig zu unterstützen und die Themen der Woche ernst zu nehmen. Im Anschluss wurde der Film „Hitler – Aufstieg des Bösen“ gezeigt, der die Hintergründe und die Entstehung der nationalsozialistischen Diktatur thematisierte und wichtige Fragen zu Macht, Manipulation und den Gefahren totalitärer Systeme aufwarf.

Am Dienstag erlebten die Jugendlichen eine dreistündige Stadtführung durch München als Hauptstadt und Ausgangspunkt der nationalsozialistischen Bewegung, geleitet von Frau Grit Ranft. Während dieser Tour konnten die Teilnehmer die Stadt und ihre Geschichte näher kennenlernen. Sie besuchten bedeutende Orte, die mit der Geschichte der Geschwister Scholl und dem Widerstand gegen das NS-Regime verbunden sind. Am Abend wurde der Film „Der Junge im gestreiften Pyjama“ gezeigt, der die Themen Freundschaft und Unschuld inmitten des Krieges auf berührende Weise behandelt. Diese beiden Filme regten die Gruppe zum Nachdenken an und sensibilisierten sie für die Werte der Demokratie und den Besuch der Gedenkstätte des ehemaligen KZ Dachaus.

Der Mittwoch stand ganz im Zeichen der Erinnerungsarbeit. Die Gruppe besuchte die KZ-Gedenkstätte Dachau, wo sie unter der Führung von Frau Grit Ranft mehr über die grausame Geschichte des Konzentrationslagers erfuhren. Diese eindringliche Erfahrung regte viele der Jugendlichen zum Gespräch über das Erlebte an und vermittelte ihnen ein tiefes Verständnis für die Bedeutung von Menschenrechten und Demokratie.

Am Donnerstag wurde das Dokumentationszentrum Nationalsozialismus am Standort des ehemaligen „Braunen Hauses“ und Führerhauptquartiers in München besucht. Hier konnten die Jugendlichen weitere Informationen über die nationalsozialistische Diktatur und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft gewinnen. Nach dem Besuch des Dokumentationszentrums stand der Königsplatz auf dem Programm, wo die Gruppe den Ort der Bücherverbrennung besuchte, die am 10. Mai 1933 stattfand. Dieser historische Ort erinnerte die Jugendlichen an die Gefahren der Zensur und die Bedeutung von Freiheit und Toleranz in einer demokratischen Gesellschaft.

Neben den organisierten Programmpunkten blieb auch immer wieder Zeit für die Gruppe, München auf eigene Faust zu erkunden. Diese Momente ermöglichten es den Jugendlichen, die Stadt aus ihrer eigenen Perspektive zu erleben und eigene Eindrücke zu sammeln.

Die Studienfahrt nach München war eine wertvolle Erfahrung für alle Beteiligten. Die Eindrücke und Erkenntnisse, die die Jugendlichen während dieser Tage gewinnen konnten, haben ihr Verständnis für Demokratie und deren Werte nachhaltig geprägt. Durch die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Geschwister Scholl und den Besuchen von bedeutenden Gedenkstätten und Einrichtungen wurden sie dazu angeregt, über die Verantwortung eines jeden Einzelnen für die Gesellschaft nachzudenken und aktiv an der Gestaltung einer demokratischen Zukunft mitzuwirken.

 

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